Vererbungslehre

Früher oder später wird sich jeder Züchter mit der Vererbungslehre auseinander setzen, wenn er auf ein bestimmtes Zuchtziel hinarbeitet. Am Anfang sieht die Vererbungslehre ziemlich schwierig und kompliziert aus.

Ich selbst habe auch längere Zeit gebraucht bis ich die Vererbungslehre richtig einsetzen konnte. Um diese Anzuwenden sollte man auch natürlich die Farbschläge des jeweiligen Wellensittichs bestimmen können.

Farbreihen

Beim Wellensittich gibt es zwei Farbreihen, nämlich die Grün und die Blaureihe.

Hier gilt als erste Regel:

Grünreihe      -        Vererbt dominat über Blaureihe und Gelb

Blaureihe       -         Vererbt dominat über Weiß

Damit ist gemeint das ein grüner Wellensittich spalterbig in Blau sein kann, aber ein blauer Wellensittich niemals spalterbig in Grün sein kann. In der folgenden Tabelle kann man das gut sehen.

Farbstufen

Natürlich unterscheiden wir auch die Farbe des jeweiligen Wellensittichs in verschiedenen Farbstufen. Jeweils 3 Farbstufen in der Grün und in der Blaureihe.

Oft wird dabei Verwechselt das "dunkelgrün und dunkelblau" zur Mittleren Farbstufen gehören. Weil im Wort "dunkel" vorkommt denken sich viele Leute immer wieder das diese beiden Farben zu der Farbstufe dunkel gehören.

In der folgenden Tabelle ist angeführt welche Farbstufen man aus folgenden Verpaarungen herausbekommt.

Kommen wir nun zur Vererbung der verschieden Fabschläge, da gibt es insgesamt 3 verschiedene Vererbugsarten:

Dominant

Rezessiv

Geschlechtsgebunden

Faktoren

Bei der Dominanten und Rezessiven Vererbungsart spielt das Geschlecht des Wellensittichs keine Rolle. Hingegen bei der Geschlechtsgebunden spielt das Geschlecht eine große Rolle..

Dominate Vererbung

Folgende Farbschläge vererben dominant: Spangle, Australische Schecke, Grau, Violett, Anthrazit, Kontinentale Schecke, ECB ( Easly Clearbody), Gelbgesicht, Hauben und Normale

Wobei hier die Farbschläge: Spangle, Australische Schecke, Grau, Violett, Anthrazit und Gelbgesicht auch zusätzlich in Faktoren Vererben - siehe ganz unten

Bei dieser Vererbung kann man die Tabelle der Farbreihen einsetzen. Man trägt nimmt einfach anstatt "Grün" den dominanten Farbschlag ein und falls man einen rezessiven Partner dazu hat einfach anstatt "Blau" den rezessiven Farbschlag ein.

Rezessive Vererbung

Folgende Farbschläge vererben rezessiv: Rezessiver Schecke, Hellflügel, Grauflügel, Falben, Gelb und Weiß (Aufgehellte), Schwarzauge,Blackwing

Dabei muss man wissen das Grauflügel und Hellflügel dominat über Weiß und Gelb vererbt.

Die Verpaarung innerhalb der Rezessiven Vererbung ergibt folgende Ergebnisse:

In dieser Tabelle kann man den anstatt "Normal" einen dominanten Farbschlag einsetzen und anstatt "Rezessiv" einen rezessiven Farbschlag einsetzen.

/ bedeutet spalt ( und ist zugleich nicht optisch Sichtbar, dennoch trägt der Wellensittich den jeweiligen rezessiven Farbschlag in seinen Genen)

Geschlechtsgebundene Vererbung

Folgenden Farbschläge vererben geschlechtsgebunden: Opalin, Zimt, Albino, Lutino, Lacewing, TCB (Texas Clearbody), Schiefer

Wichtig ist bei der Geschlechtsgebunden Vererbung das hier das Geschlecht der Eltern eine Rolle spielt. Hierbei kann nur ein 1.0 (Hahn) in einen  Geschlechtsgebundenen Farbschlag spalten. Eine 0.1 (Henne)

kann nie spalterbig in eine Geschlechtsgebundenen Farbschlag sein.

Das heißt: eine 0.1 (Henne) kann nur einen Geschlechtsgebundenen Farbschlag optisch sichtbar tragen, z.B. Opalin.

Hingegen kann ein 1.0 (Hahn) zwar optisch aussehen wie z.B. ein Spangle und kann optisch unsichtbar in einen Geschlechtsgebundenen Farbschlag spalten.

In der folgenden Tabelle kann man das gut sehen. Hier kann man anstatt Opalin jeden anderen Geschlechtsgebunden Farbschlag einsetzen.

Sind beide Elternteile zwar Geschlechtsgebunden aber zwei unterschiedliche Farbschläge z.B. TCB und Zimt, dann sehen die Ergebnisse etwas anders aus. In der Folgenden Tabelle sieht man das sehr gut.

Vererbung in Faktoren

Folgende Farbschläge vererben  in Faktoren: Spangle, Australische Schecke, Grau, Violett, Anthrazit, Gelbgesicht

Hierbei kann ein Wellensittich entweder einen Faktor tragen (1 F) oder auch zwei Faktoren tragen (2 F). Dieser Faktor vererbt immer dominant gegenüber jedem Farbschlag.